Das Laserspritzverfahren ist das jüngste Mitglied in der Familie der Thermischen Spritzverfahren. Als Energiequelle wird anstatt einer Flamme, eines Plasmas oder eines elektrischen Stromes die Kraft des Lichts genutzt, um einen pulverförmig vorliegenden Werkstoff aufzuschmelzen und metallurgisch mit der Bauteiloberfläche zu verbinden.
Mit Hilfe einer speziellen Optik wird ein Laserstrahl erzeugt, um pulverförmige Werkstoffe und Werkstofflegierungen im Moment des Auftreffens miteinander und auf eine Bauteiloberfläche aufzuschmelzen sowie die geschmolzenen Pulverpartikel metallurgisch mit der Oberfläche zu verbinden. Durch eine speziell entwickelte Prozesssteuerung wird der Aufschmelzvorgang kontinuierlich überwacht und die für einen optimalen Schmelzverbund notwendige Energie im Millisekundentakt angepasst. Der entstehende Verbund ist einer herkömmlichen schweißtechnischen Verbindung ähnlich, weist jedoch einige signifikante Vorteile auf: Auf Grund des kontinuierlichen Prozesses und der Prozesssteuerung kann die eingebrachte Wärmeenergie minimiert werden, ohne die Gefahr von Bindefehlern zwischen Schicht und Substrat. Infolge der stark reduzierten Aufschmelzzone entsteht eine sehr viel geringere Aufmischung und Durchmischung des Schichtwerkstoffes mit (Fe-)Bestandteilen aus dem Bauteil - die lasergespritzte Schicht ist somit sehr viel reiner und homogener im Aufbau als eine herkömmlich geschweißte Schicht. Dieser Vorteil kann bei Korrosionsschutzschichten genutzt werden, um die Schichtdicke bei gleicher Korrosionsbeständigkeit gegenüber Schweißplattierungen drastisch zu verringern. Da der Prozess automatisiert abläuft, ist zudem eine sehr hohe Prozessreliabilität gegeben.
Fa. Häuser setzt das Laserspritzverfahren zur Beschichtung und Reparatur von unterschiedlichsten Bauteilen ein. Im Bereich des Kesselbaus werden Membranwände mit Werkstoff "Inconel 625" oder "Hastelloy C" als Alternative zur herkömmlichen Auftragschweißung beschichtet, in der maritimen Technik können Bauteile aus temperatursensiblen Duplex-Werkstoffen mit Nickel- oder Kobalt-Basis-Legierungen beschichtet werden und in der Armaturentechnik ermöglicht die Laserspritztechnik die Wiederaufarbeitung und Reparatur verschlissener Bauteile, wie z.B. Spindeln, Buchsen, Dichtplatten etc.